Was ist Logopädie

"Die Grenzen meiner Sprache
bedeuten die Grenzen
meiner Welt."

Ludwig Wittgenstein (1889-1951),
österreichischer Philosoph

Unser Leben ist Kommunikation.

Kommunikation ist unser Leben. Sie bedeutet Austausch und Teilhabe. Aber sie funktioniert nicht von allein. Unsere Kommunikation ist angewiesen auf Sprache, Sprechen und Artikulation und Stimme.

Wer seine Sprachfähigkeit nicht voll entwickeln kann oder verliert, ist gefährdet, ausgeschlossen zu werden. Aus dem Freundeskreis, aus der Gesellschaft, aus dem Beruf.

Bei Kindern, deren Sprachentwicklung verzögert oder gestört ist, folgen häufig enorme Probleme die sich durch den gesamten schulischen Bereich ziehen. Es folgen oft Probleme bei der beruflichen oder akademischen Ausbildung.

Hilfe benötigen auch Menschen die stottern, durch einen Schlaganfall ihre sprachlichen Fähigkeiten verlieren und Menschen deren Stimme den beruflichen Anforderungen nicht gewachsen ist.

Logopädie hilft.

Unsere Sprache entsteht im Kopf. Sprache, das sind für uns die Wörter, die uns zur Verfügung stehen, die wir über unser Gehör aufgenommen haben. Sprache, das ist auch die Art und Weise, wie wir die Wörter zusammenfügen.

Wenn diese Fähigkeit gestört ist, ist uns eine Verständigung nur noch schwer möglich und kann sogar völlig unmöglich werden. Auf Kinder mit einer verzögerten Sprachentwicklung kann das zutreffen.

Oder auf Menschen, die nach einem Schlaganfall an einer Aphasie (= erworbener Sprachverlust) leiden. Sie müssen neu erlernen, was sie seit ihrer Kindheit beherrscht hatten - ihre Sprache.

Logopädie hilft allen Betroffenen, ihre Sprache zu finden.

Das Sprechen ist die Ausführung unserer Sprache. Die uns zur Verfügung stehenden Wörter müssen geformt, d. h. artikuliert werden. Allein 120 verschiedene Muskelgruppen werden dabei miteinander koordiniert - hier können Störungen auftreten.

Die bekanntesten Sprechstörungen sind Lispeln und Stottern. Ist das Sprechtempo zu hoch, spricht man von Poltern, einer Redefluss-Störung, die bezeichnenderweise in die Umgangssprache Einzug gehalten hat. Unflüssiges Sprechen kann schnell in einen Teufelskreis aus Hänseleien, Unsicherheit und Sprechangst führen.

Logopädie hilft, zum flüssigen Sprechen zurück zu finden, und die eigene Selbstachtung nicht von der Sprechkompetenz abhängig zu machen.

Auch Multiple-Sklerose- und Parkinson-Patienten können von Sprechstörungen betroffen sein. Sie erhalten Hilfe beim Zurückgewinnen der Kommunikationsfähigkeit, die für uns alle so wichtig ist.

Die Stimme ist ein wichtiges Merkmal eines jeden Individuums - an ihr erkennen wir uns, mit ihr wirken wir auf unsere Mitmenschen. Viele Menschen erwerben mit der Stimme ihren Lebensunterhalt und einige - insbesondere Sänger - sogar Ruhm. Meistens jedoch wird die Stimme in Sprechberufen genutzt - weniger glamourös vielleicht, aber mindestens genauso wichtig.

Treten Störungen auf, hilft eine gezielte Behandlung beim Logopäden, den Beruf weiter und ohne Beeinträchtigung ausführen zu können.

Darüber hinaus haben viele Kinder Stimmprobleme, die mit einer Gaumenspalte geboren werden.
Ihr Spracherwerb kann nicht erst nach dem Abschluss der Gaumenoperation in der Jugend beginnen. Sie benötigen ihre Stimme schon vorher.

Aber auch der Kehlkopfkrebs-Patient muss seine Stimme nach einer Operation wieder erhalten.

Die Muskeln, die uns das Sprechen ermöglichen, benutzen wir auch beim Schlucken. Etwa 2000 mal schluckt der Mensch pro Tag - meist ohne dass ihm dies bewusst ist.

Nicht schlucken zu können, verhindert die Nahrungsaufnahme, das Essen, und stellt eine ganz erhebliche Beeinträchtigung der Lebensqualität dar.

Bei neurologisch bedingten Störungen, etwa nach einem Schlaganfall, einem Schädel-Hirn-Trauma oder einem Hirntumor, übernehmen LogopädInnen die tragende Rolle bei einer Schlucktherapie, die häufig auch interdisziplinär durchgeführt wird.

 

Elternberatung zur Logopädie und zu Erziehungsfragen

  • nach eigenem systemischen Ansatz

 

Sprachentwicklungsstörung und Dyslalie

  • verbale Entwicklungsdyspraxie Ko-art nach Becker-Redding
  • entwicklungsproximaler Ansatz nach Dannenbauer
  • Therapie phonologischer Störungen nach Annette Fox und Tanja Jahn
  • GRUMS - Heidelberger Gruppenkonzept für myofunktionelle Störungen
  • Myofunktionelle Therapie nach Kittel
  • auditive Wahrnehmungsförderung nach Lauer
  • visuelle Wahrnehmungsförderung nach Frostig
  • Prävention und Therapie nach Zvi Penner (Zertifiziert)
  • SES - Therapie nach Barbara Zollinger

 

Stottertherapie

  • nach Ann Irvin
  • nach Nitza Katz - Bernstein
  • nach Sandra Prüß
  • nach van Riper
  • nach Andreas Starke
  • non-avoidence Ansatz nach Wendlandt

 

Stimme

  • Atemtherapie nach Coblenzer
  • Funktionales Stimmtraining nach der Erlanger Methode
  • Atemtherapie nach Ilse Middendorf
  • Progressive Muskelentspannung nach Jacobsen - PME
  • Atem- und Stimmtherapie nach Schlaffhorst-Andersen
  • Stimmtherapie nach Svend Smith - Akzentmethode
  • personale Stimmtherapie nach Stengel/Strauch

 

Aphasie

  • Alltagsorientierte Aphasie Therapie - AOT
  • MODAK
  • PACE
  • NAT
  • TAKTKIN
  • Unterstützte Kommunikation

 

Dysarthrie

  • Dysarthrietherapie nach Thompson und nach Frenchay
  • orofaciale Funktionstherapie nach Clausnitzer
  • Therapie der Facialisparese nach Perfetti
  • FOTT
  • PNF
  • Spiegeltherapie